Empathie
Laut Definition bezeichnet Empathie die Fähigkeit und Bereitschaft, die Empfindungen, Emotionen, Gedanken, Motive und Persönlichkeitsmerkmale einer anderen Person zu erkennen, zu verstehen und nachzuempfinden. Heutzutage gehört Empathie zu den meist gefragten Softskills und macht uns zu sozialen Wesen. Da die Fähigkeit neuronal verankert ist, wird sie uns beigebracht. Sollte es aber nicht ganz der Fall sein, kommt hier eine gute Nachricht, sie kann auch im erwachsenen Alter erlernt werden.
Empathie spielerisch betrachtet
Die Teilnehmenden in der Werkstattschule lernen neben den Grundfächer auch Skills, die essentiell für die Kommunikation mit anderen, vor allem in der Arbeitswelt sind. Das Thema Empathie wurde mit einem Spiel eingeführt. Jede*r Spieler*in bekam ein Kärtchen mit einem kurzen Charakteristikum über einen Menschen. Dabei handelte sich um bestimmte Stereotypen und seine Schwierigkeiten im Alltag. Die Spieler*innen sollten über die Schwierigkeiten berichten, ohne zu sagen, was sie sind. Die anderen sollten in der Zeit zuhören und die Antwort herausfinden. Als Beispiel kann hier ein obdachloser Alkoholiker genannt werden, der sich nicht regelmäßig ernähren und pflegen kann. Manches Charakteristikum stieß bei dem Spiel auf Ablehnung, der eine Bitte folgte, eine neue Rolle zu bekommen. Das wiederum sorgte für einen regen, aber lehrreichen Austausch und neue Einsichten.
Ein Spiel kann unsere Denkweise nicht verändern, aber es kann etwas in uns öffnen, was uns später hilft, uns besser in andere Personen einzufühlen und nicht von vorne herein zu verurteilen. Das Feedback seitens der Teilnehmenden war sehr positiv, auch ihre Stimmung zeugte davon, dass einige Frustrationen oder Vorurteile abgebaut wurden.
Text: Agnieszka El-Ghamri
Foto: Maximilian Förstner