„Generationenkonflikt online“
Letzte Woche hatte die Werkstattschule Besuch von David Schäfer von der Suchtberatungsstelle der Caritas. Dieser kam zu einem zweistündigen Aufklärungsgespräch zum Thema Gaming-Sucht vorbei. Die Teilnehmer*innen hatten sich im Vorfeld einige Fragen überlegt, die der Suchttherapeut geduldig beantwortete. Auch die Betreuer*innenund Dozent*inneen zeigten sich sehr interessiert an der Thematik.
Technik, Lifestyle, Digitalisierung
Die ältere Generation hat gerade mit dem digitalisierten Lifestyle der 2000er so ihre Probleme und verurteilt das „Zuviel“ an Online-Zeit, speziell mit dem Zocken von Computerspielen vehement. „Man muss doch raus in die Natur, Freunde treffen, Sport machen…“ so die einhellige Meinung der Älteren. Dass die Jungen schon von Klein auf mit der digitalen Welt aufgewachsen sind, das ist ihnen dabei noch nicht nachhaltig bewusst.
So sahen wiederum die Werkstattschüler*innen kein größeres Problem. Schließlich träfe man ja während des „Zockens“ seine Freunde und dies sogar weltweit. Dadurch verbessere man seine Sprachkenntnisse in Englisch sozusagen „spielerisch“ nebenbei.
Respektvoll und offen bleiben
„Es ist nun mal so: man muss die Tatsache akzeptieren, dass die Digitalisierung fortschreitet und man die reale und virtuelle Welt nicht mehr trennen kann“, so der Experte. Wichtig sei daher ein respektvoller Umgang miteinander. Gerade Eltern, Lehrkräfte und Betreuer*innen sollten den Jugendlichen wirklich zuhören und sich die Faszination für das Spielen erklären lassen, statt mit einer grundsätzlichen Abwehrhaltung Verbote und Dogmen auszusprechen. Besser sei ein Aushandeln von Regeln auf Augenhöhe. So bleibe man in Kontakt und die Erwachsenen verlören nicht das Vertrauen der Jugendlichen.
Zum Schluss der konstruktiven Gesprächsrunde waren sich alle einig, dass es „etwas gebracht hat“: den jugendlichen Teilnehmer*innen ein gewisses Bewusstsein gegenüber ihrem eigenem Gaming-Verhalten und den Betreuer*innen ihre generationsbedingten Vorurteile zu hinterfragen.