Meditatives Malen
Egal wohin man heute schaut, sieht man viele Menschen mit einem Handy, das nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken ist.
Digitales Konsumverhalten
Trotz vieler Vorteile hat der kleine mobile Computer auch negative Auswirkungen auf unsere Konzentration, Lernfähigkeit, Erinnerungsvermögen, Wahrnehmungsgewohnheiten und soziale Kompetenzen. Weitere Folgen sind Spielsucht, gestörtes Essverhalten, Übergewicht, Haltungsschäden oder auch irreparable Sehschwächen, die eintreten, wenn Medienkonsum Überhand gewinnt und der Mensch mehrere Stunden am Handy oder Computer verbringt. Die Vertreter der Schule schlagen Alarm und beschweren sich über die Folgen von dem starken Konsum der Schüler*innen, bereits in der Grundschule bis hin zur Universität.
Interessen wecken
Die Werkstattschule wird mit der Thematik auch tagtäglich konfrontiert und die Betreuer*innen stellen sich immer wieder die Frage, wie man den Medienkonsum einschränken könnte. Unseren Beobachtungen zu Folge hängt vieles mit der Eigenmotivation und Interessen zusammen. Kann man diese wecken, besteht eine Chance, dass sich Teilnehmende damit länger befassen und ihr Handy zur Seite legen.
Neurokunst
Eine weitere Möglichkeit bietet hier die Kunst, genauer gesagt das Malen, das sich in eine Art Meditation verwandelt und dessen Ergebnis als Neurokunst bezeichnet werden kann. Der Ursprung liegt in der Neurographik, die die Neuvernetzung der Nervenzellen in unserem Gehirn fördert. Das bedeutet mehr Kreativität und eine Weiterentwicklung für uns, als auch das Abschalten und Runterkommen während des längeren Malens.
Das Schöne dabei ist, dass man gar nicht über eine Malbegabung oder -erfahrung verfügen muss und dass am Ende jede*r ein kleines Kunstwerk in der Hand halten kann. Wir haben es auch im Unterricht angewendet. Der Prozess zog sich über einige Stunden und es war erstaunlich zu beobachten, dass die Jugendlichen – alle männlich – mit sehr viel Motivation und Ausdauer dabei waren.
Text: Agnieszka El-Ghamri
Foto: Maximilian Förstner